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Das richtige Reiseziel finden

Die Entscheidung ist gefallen, es soll in den gemeinsamen Familienurlaub mit Baby gehen. Doch ganz egal wie lange die Reise dauern soll, ob nur ein paar Tage oder ein ganzes Jahr: Jetzt steht erst mal ein ganz schöner Batzen Planung an! Aber keine Angst, das kann durchaus Spaß machen und je besser die Reise vorbereitet, desto unkomplizierter wird sie auch sein. Der erste Schritt der Planung: Wo soll es eigentlich hin gehen?

Welches Reiseziel am ehesten für Babys und Kleinkinder geeignet ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Ostsee, Mallorca, Iran, Thailand oder Australien? Im Prinzip alles möglich und am Ende ist es eine sehr individuelle Entscheidung der Eltern, die in der Verantwortung stehen, unter gewissenhafter Abwägung der Vor- und Nachteile, den richtigen Urlaubsort auszuwählen.

Erste Überlegung: Zweck, Reisezeit und Reisedauer

Der Zweck der Reise, die Reisezeit und Reisedauer können das Reiseziel schon mal ordentlich eingrenzen. Wenn zum Beispiel Oma & Opa auf einer kleinen Nordseeinsel besucht werden sollen, dann ist das Ziel ziemlich klar. Doch darüber hinaus kann auch die Reisezeit einige Ziele ausschließen: Neuseeland im Juli? Klar kann man machen, aber man sollte sich bewusst sein, dass im Juli tiefer Winter in Neuseeland ist und man dementsprechend nicht ganz so viel Sonne abbekommt, wie man es sich vielleicht erhofft hat. In anderen Regionen der Welt kann es auch mal vorkommen, dass man auf extreme Hitze oder starke Unwetter (Regenzeit) trifft – dessen sollte man sich im Voraus bewusst sein. Daher unbedingt die saisonalen Besonderheiten der potentiellen Reise-Destinationen genau unter die Lupe nehmen!

Auch die Reisedauer ist ganz entscheidend – während bei einem mehrmonatigen Urlaub fast alle Ziele zumindest theoretisch denkbar sind, sinkt die Anzahl der möglichen Reiseziele zusammen mit der Anzahl der Reisetage. So mag ein Trip nach Thailand für 3 Wochen noch Sinn ergeben, bei einer Woche steht der Aufwand und Stress aber in keinem Verhältnis zum Erholungsfaktor. Insbesondere bei komplizierten Reisewegen mit mehrfachen Umsteigen sollte ausreichend Zeit eingeplant werden – immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass das Reisen mit Baby langsamer ist und viele Pausen notwendig sind! Und last but not least: Worauf hast du Lust? Soll es ein Strandurlaub werden? Irgendwas mit Kühen? Exotisch oder lieber eher ein klassischer Ostseeurlaub?

Zweite Überlegung: Gefühlte Sicherheit

Sicherheit ist wohl eines der wichtigsten Themen, wenn es an die Planung für eine Reise mit Baby geht. Dabei kann man hier zwischen zwei Arten der Sicherheit unterscheiden. Zum einen gibt es die reale Sicherheit – hier dreht es sich um tatsächliche Gefahren: Setze ich mein Baby irgendwelchen realen Gefahren aus, die die physische oder psychische Gesundheit meines Kindes beeinträchtigen können? Daneben gibt es aber auch die gefühlte Sicherheit, die ebenso wichtig ist und mit größter Sorgfalt bei der Reiseplanung berücksichtigt werden sollte. Im Fokus steht dabei die Frage „Traue ich mir das zu?“ – denn das ist ganz entscheidend für das mitreisende Baby. Das Sicherheitsgefühl der Eltern überträgt sich sofort auf das Kind und wenn die Eltern dauerhaft mit der Reisesituation überfordert sind, dann ist das für das Kind wie auch für die Eltern ein ungemein anstrengendes Erlebnis. Darum am besten noch vor der Reise ehrlich zu sich selbst sein und sich fragen: „Traue ich mir das zu?“. Wenn man zum Beispiel in der Vergangenheit nur in Deutschland Camping-Urlaub gemacht hat, sollte man ernsthaft darüber nachdenken, ob es klug ist, nun mit Kleinkind zur Backpacking-Tour in Vietnam aufzubrechen. Sinnvoller ist es, bekannte Länder und Kulturkreise zu erkunden: Nach der Schule zum Backpacking in Australien gewesen? Wieso nicht noch mal mit Kind – oder vielleicht alternativ Neuseeland? Erst die Sicherheit, die durch die richtige Wahl des Reiselandes auf das Kind übertragen wird, macht das gemeinsame Abenteuer zum positiven Erlebnis! Natürlich lässt sich, selbst bei bester Vorbereitung, häufig eine gewisse Grundnervosität nicht vermeiden – das ist völlig normal und auch absolut kein Problem. Der Nachwuchs wird mit großer Sicherheit auch das mitbekommen, aber schaden tut dies erst, wenn es zum Dauerzustand wird.

Dritte Überlegung: Reale Sicherheit

Kompass SicherheitMit dem Säugling in Bürgerkriegsregionen verreisen? Sicher ein eher exotischer Gedanke – zu groß ist die Gefahr, dass etwas passiert! Aber es muss ja nicht immer so ein Extrem sein: Gefahren lauern überall und auch wenn man als Alleinreisender vielleicht hin und wieder dazu bereit ist, bestimmte Gefahren einzugehen, sollte bei Reisen mit Kleinkind immer eine gewissenhafte Abwägung stattfinden. Gefahren können zum Beispiel durch Kriminalität, Terrorismus, Straßenverkehr, infrastrukturelle Einschränkungen (z.B. Hygiene und Gesundheitsversorgung) oder durch politische und kulturelle Besonderheiten entstehen. Aber auch natürliche Gefahrenquellen dürfen nicht vergessen werden: Infektionskrankheiten, Naturkatastrophen oder klimatische Besonderheiten müssen ebenfalls bei der Reiseplanung berücksichtigt werden!

Gerade weil diese Gefahren eine so wichtige Rolle bei der Reiseplanung spielen, machen sie häufig ein wenig Angst und man hat das Gefühl, sie nur schlecht einschätzen zu können. Heutzutage haben wir aber das Glück, einfach und kostenfrei an äußerst verlässliche Informationen zu kommen – dadurch ist die Gefahrenabschätzung gar nicht mehr so schwierig. Worauf man darauf achten muss, haben wir auf unserer Unterseite Sicherheit auf der Reise beschrieben.

Vierte Überlegung: Kann ich mir das leisten?

Mit den ersten drei Überlegungen hat man das richtige Reiseziel schon ordentlich eingrenzen können. Sind noch immer Reiseziele auf der Liste, auf die du Lust hast? Dann geht es im vierten und letzten Schritt um die alles entscheidende Frage: Kann ich mir das leisten? Eine Reise mit Kind sollte auch von finanzieller Seite her gut und konservativ durchgeplant werden. Reisen mit Kind ist in der Regel teurer – nicht nur durch zusätzlich notwendige Einkäufe (z.B. Windeln und Brei), sondern auch durch einen höheren Reisestandard (z.B. direkte Reiseverbindungen ohne lange Wartezeiten, saubere Unterkünfte mit Klimaanlage, etc.). Je nach Reiseziel muss man aber auch mit teuren Flügen, Mietwagen oder Hotels rechnen. Bei Elternzeit-Reisen ist auch der reduzierte Lohnersatz von 65 – 67% in der Elternzeit zu beachten und insbesondere bei langen Reisen sind die Fixkosten in der Heimat häufig eine starke Belastung!

Welche Überlegungen sind dir bei der Reiseplanung mit Baby noch wichtig? Diskutiere mit uns in den Kommentaren!

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