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Babynahrung unterwegs: Bei- und Familienkost auf Reisen

Bei Stillkindern in den ersten Lebensmonaten ist das Thema Verpflegung noch relativ einfach: Wer stillt, hat immer die richtige Menge an Nahrung wohltemperiert und hygienisch verpackt dabei und muss sich wenig Gedanken machen, wie die nächste Mahlzeit zu organisieren ist (siehe auch: Stillen auf Reisen). Etwas komplizierter ist es bei Flaschenkindern und spätestens bei der Einführung von Beikost gehört insbesondere auf Reisen ein ordentliches Stück Planung mit zu jeder Mahlzeit. Der Übergang zur Familienkost ist dann wiederum etwas entspannter, sollte aber auch nicht völlig unterschätzt werden: Insbesondere in Ländern mit einem geringen hygienischen Standard sollten Mahlzeiten außer Haus immer mit Vorsicht angegangen werden.

Flaschennahrung auf Reisen

Mutter füttert Baby mit Flasche

Flaschennahrung lässt sich auch auf Reisen verhältnismäßig einfach organisieren

Wenn dein Baby Milch aus der Flasche bekommt, ist dies auch unterwegs gut möglich und verhältnismäßig einfach zu organisieren. Mit einer vernünftigen Thermoskanne lässt sich heißes Wasser über lange Zeit warm halten und im Notfall kann man auch immer im nächsten Restaurant, Café oder Privathaushalt nach gekochtem Wasser fragen – Erfolg ist garantiert, keiner mag hungrige Babys! 🙂 Auch wenn das Wasser abgekocht wird, solltest du insbesondere im Ausland immer Flaschenwasser für die Milchzubereitung verwenden: In vielen Ländern ist das Leitungswasser nicht für Säuglinge geeignet! Aber auch wenn du dich vorab über die Leitungswasserqualität informiert hast, behalte im Hinterkopf, dass auch die Leitungen selber entsprechende Verunreinigungen ins Wasser geben können (Stichwort „Bleileitung„). Mit praktischen Milchpulver-Portionierer kann man sich die richtige Menge an benötigtem Milchpulver vorbereiten, dann geht die Zubereitung der Flasche etwas schneller und man hat immer genug dabei. Auch wenn in vielen Unterkünften Wasserkocher mit zur Zimmerausstattung gehören, ist es manchmal aus hygienischen Gründen ratsam seinen eigenen Reise-Wasserkocher mitzunehmen oder vor Ort zu kaufen. Wer viel gereist ist, kennt auch die versifften Hotel-Wasserkocher, die man eigentlich nicht für die Zubereitung von Säuglingsnahrung verwenden möchte. Mit Hilfe einer speziellen Isoliertasche für die Nuckelflasche lässt sich Milch und Tee auch für etwas Zeit halten. Aber Vorsicht: Fertig gemischte Babymilch sollte nicht länger als eine Stunde aufbewahrt werden, bevor sie vollständig an das Kind verfüttert werden muss.

Abhängig von der Länge der Reise und den Milchpulver-Verbrauch pro Tag, lässt sich die notwendige Menge Milchpulver aus Deutschland mitnehmen. Anderenfalls sollte man für den Anfang einen kleinen Teil des gewohnten Pulvers mitnehmen und dann vor Ort schauen welche Marke man verwenden möchte und welche gemocht wird. Das in Deutschland verkaufte Milchpulver wird strengen Kontrollen unterzogen, selbst Milchpulver der gleichen Marke kann im Ausland von veränderter Qualität sein. Häufig ist Milchpulver im Ausland auch mit Zucker oder Geschmacksaromen versetzt. Sollte man Milchpulver vor Ort kaufen, lohnt sich ein genaues Hingucken bei der Auswahl.

Abkochen und Säubern der Babyflaschen

Wie viele Flaschen mit auf die Reise kommen, hängt ganz davon ab, wie häufig man auskochen möchte und wie häufig das Baby noch die Flasche braucht. Zum Auskochen der Flaschen und Nuckeleinsätze gibt es etwas kleinere Sterilisator-Geräte für die Reise, wie z.B. der Reer 3513 Multimax Travel, mit denen man zusätzlich auch noch Gläschen erwärmen kann. Sofern man eine Unterkunft mit Küche und Töpfen hat, kann man die Flasche auch ganz „oldschool“ zehn Minuten im Topf auskochen. Die Alternative für Säuglinge, die bereits etwas robuster sind: Die Einzelteile der Flasche (bei Bedarf auch Nuckel, etc.) in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen, dabei auch die Flasche mit kochendem Wasser befüllen und das heiße Wasser dann für knapp 10 Minuten stehen lassen. Aber Vorsicht: Insbesondere in fremden Umgebungen wie das Hotelzimmer penibel darauf achten, dass das heiße Wasser außer Reichweite des Kindes ist! Vor dem heißen Wasserbad sollten die Einzelteile kurz unter fließendem Wasser gründlich gereinigt werden – das gilt insbesondere für die Nuckeleinsätze, in welchen sich gerne mal Milchreste ablagern.

Beikost auf Reisen

Abhängig davon, wohin die Reise gehen soll, kann in den meisten Ländern auch vor Ort Gläser und Quetschbeutel mit Babynahrung kaufen oder welche aus Deutschland mitnehmen. Neben Gläschen kann es auch sinnvoll sein weitere Nahrungsmittel für das Kind mitzunehmen, sofern das Gepäck dies zulässt. Das können zum Beispiel sein: Getreidebrei zum Anrühren, Babymüsli, Dinkelgries, Dinkelzwieback, Dinkelstangen, Mandelmus, Reisflocken und Beikostöl. Vor Ort bekommt man häufig neben Obst und Gemüse, Milch, Reis, Brot und Nudeln auch andere gut geeignete Baby-Nahrungsmittel wie Gries oder Haferflocken – damit hat man schon mal eine sehr gute Grundlage die Zubereitung von kleinen Mahlzeiten.

Ausgehend davon, dass keine Küche vorhanden ist, haben wir nachfolgend ein paar Tipps und Ideen zusammengefasst, wie man Breie und Familienkost auf Reisen zubereiten kann. Darauf folgend haben wir dann noch Tipps, wie eine Mahlzeit aussehen könnte.

Brei und Familienkost zubereiten auf Reisen

Der Übergang von Beikost zu Familienkost ist fließend und bei Krankheit oder bei zahnenden Kindern kann es auch immer sein, dass das Baby wieder zeitweilig feinen Brei präferiert. Ansonsten können Kinder ab ca. 10 Monaten, abhängig vom Zahnstand, leicht gewürzte Speisen der Eltern mitessen. In Ländern mit geringen hygienischen Standard sollte man mit großer Vorsicht bewerten, in welchen Restaurants (insbesondere Garküchen und Straßenständen) man sein Kind mitessen lässt: Verunreinigungen im Essen können bei den Kleinen schnell zu heftigen Magen-Darm-Beschwerden führen, welche häufig behandelt werden müssen (Flüßigkeitsverlust beachten!)

Avent 2-in-1-Babynahrungszubereiter

Kombinationsgeräte ermöglichen eine einfache Brei-Zubereitung auf Reisen

Sicherer ist die eigene Zubereitung der Speisen für das Baby. Zudem ist dies ungemein praktisch, da man sich nicht lange nach einem geeigneten Restaurant umschauen muss, sondern immer das geeignete Essen dabei hat. Wer etwas Platz im Gepäck frei hat, kann über die Mitnahme eines Baby-Nahrungszubereiter, wie zum Beispiel der Avent 2-in-1-Babynahrungszubereiter, nachdenken. Ein solches Gerät kann die Nahrungsmittel (Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch) dampfgaren und anschließend auf die gewünschte Größe zerkleinern bzw. pürieren. Alternativ kann man natürlich auch mit einem Pürierstab oder einer Gabel das gekochte Gemüse zerkleinern. Wenn keine Küche vorhanden ist, dann lässt sich Gemüse auch gut im Kochbeutel oder in einer Metalltasse im Wasserkocher garen. Dazu füllt man idealerweise etwas Wasser in die Metalltasse oder den Beutel, tut das kleingeschnittene Gemüse dazu und lässt den Wasserkocher aufkochen. Hierfür wäre ein Wasserkocher mit Warmhaltefunktion ideal, da diese immer wieder neu aufkochen. Mit Hilfe der Metalltasse lassen sich auch gut Nudeln im Wasserkocher kochen oder Milch erwärmen, ohne das man den Wasserkocher dabei verunreinigt.

Viele Restaurants bereiten aber auf Nachfrage auch etwas Babyessen zu – in einigen Regionen, in denen das Reisen mit kleinen Kindern sehr üblich ist, steht Babybrei sogar durchaus mal mit auf der Karte! Ansonsten einfach Fragen, die Lieblings-Zutaten nennen und um eine Zubereitung ohne Zucker und Salz bitten. Zwar ist diese Methode häufig etwas kostspieliger, garantiert aber frisch zubereitetes Gemüse für den Nachwuchs, ohne viel Aufwand und Stress.

Ideen für Mahlzeiten

Eine abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig – auf Reisen kann es aber hilfreich sein, immer ein paar „Standards“ parat zu haben. Das reduziert den Stress und gewährleistet trotzdem eine ausgewogene Ernährung. Hierfür haben wir ein paar Ideen gesammelt, wie die einzelnen Mahlzeiten in unterschiedlichem Alter aussehen können:

Morgens: Zum Aufstehen wird das Baby entweder gestillt oder bekommt eine Milchflasche, dies ist gut bis zum zwölften Monat möglich und reicht den meisten Kindern als „Starter“ aus. Nachdem sich alle dann alle fertig gemacht haben, kann es zum richtigen Frühstück („Vormittags“) gehen.

Vormittags: Hier bietet sich ein Babymüsli oder Haferflocken als Grundlage an. Haferflocken kann man gut an Vortag mit warmen Wasser einweichen, dann wird die Konsistenz etwas breiiger. Dazu kann man sehr gut etwas gequetschtes Obst, wie z.B. Banane oder Mango, mischen. Wenn man einen Pürierstab dabei hat, kann man auch direkt einen leckeren Fruchtpüree zubereiten.

Mittags: Etwas gekochtes Gemüse püriert bzw. gequetscht oder alternativ Nudeln beziehungsweise Reis mit etwas Brei aus dem Gläschen. Oder man streckt den Brei aus dem Glas etwas mit Reisflocken als Grundlage – das spart Gepäck und Geld. Wenn das Kind etwas älter ist, kann man auch gut im Restaurant nicht ganz so stark gewürzte Gerichte bestellen – Klassiker wie Reis-, Kartoffel- oder Nudelgerichte gibt es fast überall auf der Welt und werden von den meisten Kindern gemocht.

Nachmittags: Die Snack-Möglichkeiten sind umfangreich: Etwas Obst oder Gemüse, Nudeln, Toast, Dinkelstangen – alles gern angenommene Snacks.

Abends: Kleine Babys bekommen hier häufig noch ihren Milch-Getreide-Brei, diesen kann man auch gut mit Grießbrei, kochendem Wasser und einem Teelöffel Mandelmus zubereiten, wenn man keine Milch hat oder keine Möglichkeit hat diese gekühlt zu lagern. Etwas ältere Kleinkinder essen abends gerne auch bei ihren Eltern mit – wieder auf nicht zu stark gewürzte Speisen achten! Oder wie zum Mittag einen etwas Babynahrung aus dem Glas mit Reis oder Nudeln.

Trinken auf Reisen

Die meisten Eltern entscheiden sich bei Ihrer Reise mit Säugling oder Kleinkind für ein warmes Reiseziel. Deshalb sei hier auch noch mal mit Nachdruck hingewiesen: Immer auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten! Kindern, die noch gestillt werden, sollte möglichst häufig die Brust angeboten werden – das Kind wird sich nicht satt trinken, sondern nur kleine Mengen zum Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes zu sich nehmen. Ansonsten wirklich bei jeder Gelegenheit Wasser anbieten und mal durchprobieren, wie das Kind am besten trinkt (Baby-Trinkbecher, Flasche, Strohhalm, etc.). Insbesondere kleine Kinder dehydrieren schnell und man muss penibel darauf achten, dass häufig aktiv Wasser angeboten wird. Das gilt insbesondere bei Fieber und Durchfall! Aber Achtung: Fast überall im Ausland sollten Kinder ausschließlich industriell abgefülltes Flaschenwasser zu sich nehmen, da in vielen Ländern die Leitungswasserqualität nicht sicher genug ist.

Wichtig zu beachten auf längeren Reisen

Es sollte auf einer längeren Reise im Voraus durchdacht werden, was das Baby unterwegs zu essen bekommt, da eine ausgeglichene und nährstoffreiche Ernährung besonders im ersten Lebensjahr sehr wichtig ist. Sollte man dazu noch stillen, ist dies grundsätzlich sehr hilfreich, da das Kind dadurch noch zusätzlich wichtige Nährstoffe bekommt. Ab dem 6. Lebensmonat, wenn das Kind nicht mehr ausschließlich gestillt wird, sollte man aber besonders auf die Eisenversorgung achten, da die Eisenreserven des Babys fast komplett aufgebraucht sind. Neben Fleisch gibt es aber auch weitere eisenreiche Lebensmittel, wie Haferflocken und Linsen, die man in Wasser aufgeweicht gut füttern kann.

Zur Vermeidung von Reisekrankheiten (insbesondere Durchfallerkrankungen) gilt in Ländern mit niedrigen hygienischen Standard grundsätzlich der Leitsatz: Cook it, boil it, peel it or forget it (koch es, brat‘ es, schäl‘ es oder vergiss es)!

Was sind deine Tipps für eine ausgewogene Säugling- und Kleinkindernährung auf Reisen? Wir freuen uns auf dein Kommentar!

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